Verschwommenes Bild einer Zelle

Jüdische Friedhöfe in Deutschland

Zwischen Schändung, Gedenken und Vermittlungsarbeit
Schwarz-weiß Foto eines jüdischen Friedhofs

Wir laden Sie herzlich dazu ein am Donnerstag den 30. Oktober um 19:00 Uhr in der Gedenkstätte Zellentrakt den Vortrag von Dr. -Ing. Katrin Keßler zu dem Thema "Jüdische Friedhöfe in Deutschland - zwischen Schändung, Gedenken und Vermittlungsarbeit" zu besuchen.

Die mehr als 2000 jüdischen Friedhöfe in Deutschland wurden nicht nur in der Zeit des Nationalsozialismus schwer verwüstet. Auch nach 1945 waren sie immer wieder von Schändungen und anderen Angriffen betroffen. Zugleich ließen Übergriffe auf Friedhöfe in der Vergangenheit aber auch häufig ein Bewusstsein für das jüdische Erbe vor Ort entstehen. Etwa seit den 1960er Jahren entwickelte sich ehrenamtliches Engagement unterschiedlicher Gruppen, aber auch vieler einzelner Personen für jüdische Friedhöfe. 

So auch in Herford, wo es auf dem wiederhergestellten Friedhof keine Schändungen mehr gab. Hier wurde der bemerkenswerte Friedhof in die seit Ende der 1980er Jahre entstehende Erinnerungskultur integriert. Er gehört zu den ältesten und größten in Westfalen und ist der älteste, der bis heute genutzt wird.

Der Vortrag stellt die Entwicklung bis heute vor, die Probleme und Herausforderungen, aber auch die zunehmende Bedeutung jüdischer Friedhöfe für die Erinnerungskultur und Vermittlungsarbeit für unterschiedliche Zielgruppen. Katrin Keßler berichtet aus der aktuellen Forschung auch darüber, was jüdische Friedhöfe für Nachfahren und für die jüdische Gemeinschaft bedeuten, und wie sie durch ehrenamtliches Engagement vor dem Vergessen gerettet werden konnten. 

Dr.-Ing. Katrin Keßler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bet Tfila-Forschungsstelle für jüdische Architektur, TU Braunschweig, mit Forschungsschwerpunkt jüdische Architekten und Architekturgeschichte. Sie arbeitet aktuell im Projekt "Net Olam. Jüdische Friedhöfe im Fokus von Antisemitismus und Vermittlung" in Kooperation u.a. mit dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte, gefördert für vier Jahre durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR).

DownloadPDF DownloadDOC DownloadJPG DownloadJPEG DownloadMP3 DownloadPNG DownloadSVG DownloadZIP DownloadGIF Download