Verschwommenes Bild einer Zelle

Betrifft: Aktion 3 in Herford, Vlotho und Bielefeld

Ausstellungseröffnung
Zu sehen ist ein NS- Plakat auf dem die Enteignung deutscher Jüd:innen 1941 verharmlosend dargestellt wird mit der Überschrift: „Jüdisches Vermögen wird Volksgut“. Es ist ein Pfeil zu sehen der verschiedene Grafiken von Vermögenswerten wie Aktien, Schmuck und Immobilien kreisförmig auf das Wort „Volksgut“ durch eine Abbildung von einem Mann mit gepackten Koffern hin verschiebt. Daneben steht der Titel der zu eröffnenden Ausstellung „Betrifft: Aktion 3, in Herford, Vlotho und Bielefeld“. Darunter steht der Name der ebenfalls im April gezeigten Ausstellung „Einige waren Nachbarn“, darunter das Titelbild der Ausstellung. Auf dem Bild ist eine Menschenmenge zu sehen. Das Bild zeigt eine Deportation deutscher Jüd:innen in den 1940er Jahren. Das schwarz-weiß Bild ist hell rot eingefärbt und auf einer hellblau Hinterlegten Partie rechts oben steht erneut der Titel der Ausstellung.
Textinformetionen zu der Ausstellungseröffnung

Wir laden herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung: „Betrifft: ‚Aktion 3‘ in Herford, Vlotho und Bielefeld“ am Freitag 4. April 2025, um 19 Uhr in der Gedenkstätte Zellentrakt, Rathausplatz 1, 32052 Herford.

Begrüßung: Joachim Jennrich (Vorsitzender des Kuratoriums Erinnern Forschen Gedenken e.V.)
Grußworte: (angefragt)
Erläuterungen zur Ausstellung: Thomas Gräfe und Christoph Laue (Kuratorium)

Die Ausstellung thematisiert die Aktion 3, hinter dieser Tarnbezeichnung versteht sich die Anweisung von November 1941, wie bei der Deportation der deutschen Juden deren Vermögen einzuziehen sei. Die Enteignung erfolgte in enger Zusammenarbeit von Finanzbeamten mit Gestapo, Stadtverwaltungen, Hausverwaltern, Gerichtsvollziehern, Bankangestellten, Auktionatoren und Spediteuren. 

Die Ausstellung im Zellentrakt besteht aus drei Teilen: Die Durchführung der Aktion 3 in Bielefeld (Übernahme einer Ausstellung des Stadtarchivs Bielefeld), sowie jeweils eigens erarbeitete Ausstellungs-Tafeln und -Elemente für Vlotho und Herford. Detailliert werden die Abläufe und die Täter und Opfer in diesen drei Orten dargestellt und in den Gesamtrahmen eingeordnet. Es geht um die Versuche von Jüdinnen und Juden, vor der Deportation Hausrat und Erinnerungen zur retten, um die Beschlagnahmen und „Verwertungen“ nach den größeren Deportationen, die Profiteure der Aktion und um die Versuche einer „Rückerstattung“ nach 1945.

Ab 28. April 2025 wird die Ausstellung durch die bereits mehrfach im Zellentrakt gezeigte Ausstellung „Einige waren Nachbarn“ Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand des Holocaust Memorial Museums ergänzt. Sie behandelt eine der zentralen Fragen zum Holocaust: Wie war der Holocaust möglich? Die zentrale Rolle von Hitler und anderen Führern der NSDAP ist unbestreitbar. Die Ausstellung untersucht die Rolle der gewöhnlichen Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Diese Einflüsse spiegeln oft Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Karriereangst, Ansehen in der Gemeinschaft, Gruppenzwang oder Chancen auf materiellen Gewinn wider.

Die Ausstellung wird vom 4. April bis 21. Juli 2025 samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung mit Führungen und pädagogischem Programm für Gruppen/Schulklassen o.Ä. gezeigt.

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Impressionen

Fotos von der AusstellungFotos: Christoph Laue