Stolpersteine für Herford

Der Rat der Stadt Herford hatte in seiner Sitzung am 12. Dezember 2008 die Verlegung von „STOLPERSTEINEN“ in Herford beschlossen. Die Koordination der Verlegung übernahmen die Stadt (Bürgermeisterbüro) und das Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken. Mit diesem Vorhaben sollte an die Menschen aus Herford erinnert werden, die während der Diktatur des Nationalsozialismus in Deutschland verfolgt und ermordet wurden. Umfangreiche Recherchen führten zunächst zur möglichen Anzahl von 107 Stolpersteinen für jüdische Opfer und weiteren 16 für aus politischen, religiösen, sozialen Gründen Ermordete und Euthanasieopfern. In Herford sollten nur ermordete Personen gewürdigt werden. Schnell konnten in der Bürgerschaft Paten für die einzelnen Steine gefunden werden.

In mehreren Verlegeaktionen platzierte der Kölner Künstler Gunter Demnig ab 2009 zahlreiche Steine an den letzten Wohnsitzen in den Boden. Auf der Messingplatte sind der Name und das Geburtsdatum des Opfers sowie sein weiteres Schicksal während des Nationalsozialismus eingraviert. 2020 und 2023 wurden zwei weitere Steine verlegt, so dass in Herford eine Gesamtzahl von 125 Stolpersteinen, darunter 109 für jüdische Opfer zu finden sind. Einige Steine wurden bereits ausgetauscht, da sich neue Forschungsergebnisse ergeben haben.

YouTube Video “Stolpersteinverlegung für Robert Grünewald in Herford” (ext. Link)

Fotodokumentation und Liste aller in Herford verlegten Stolpersteine (PDF)
(Fotos: Ute Pahmeyer)

Stadtplan mit den Standorten der Stolpersteine (PDF)

Wikipedia “Liste der Stolpersteine in Herford” (ext. Link)

 

Auch für einige Opfer aus der Gruppe der Sinti und Roma könnten Stolpersteine verlegt werden, aus einer Familie wurden zwei Männer in Dachau und Neuengamme ermordet, aus eine weiteren Familie wurden die Mutter und vier Kinder in Auschwitz ermordet. Die Schicksale sind erforscht, aber anlässlich einer ersten Veröffentlichung dazu äußerten Familienmitglieder Vorbehalte gegen eine öffentliche Namensnennung, weil sie für sich eine Stigmatisierung fürchten. 


Weitere Verlegungen sind wenn gewünscht und ausreichend begründet nach wie vor möglich. Regelmäßig finden Rundgänge auf den Spuren der Stolpersteine in Herford und Putzaktionen durch verschiedene Organisationen statt.

WDR-Angebot „Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen“

Seit 2022 gibt es für die rund 15 000 Stolpersteine in Nordrhein-Westfalen ein digitales WDR-Angebot „Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen“. Der WDR macht die Geschichte der Menschen hinter den Steinen des Künstlers Gunter Demnig digital zugänglich: mit Texten, Fotos, Audios, Illustrationen und Augmented-Reality-Elementen. „Stolpersteine NRW” ist als App auf dem Smartphone und am PC/Laptop im Desktop-Browser (stolpersteine.wdr.de) nutzbar.

Stolpersteine NRW (ext. Link WDR)

Presselounge Stolpersteine (ext. Link WDR)

Stolpersteine Guide

Erkunde die Geschichte hinter den Stolpersteinen, an dem Ort, an dem sie geschrieben wurde. 

Die App mit Biografien und Führungen zu den Stolpersteinen (ext. Link)