Die Gedenkveranstaltung zum 80. Tag der Hinrichtung von Heiko Ploeger wurde dieses Jahr am 16.09. auf dem Friedhof zum Ewigen Frieden Herford begangen. Zur Gedenkfeier hatten der DGB Kreisverband Herford, Arbeit und Leben im Kreis Herford DGB/VHS und das Kuratorium Erinnern, Forschen, Gedenken eingeladen.
Begrüßt hat Friedel Böhse vom DGB Kreisverband Herford. Er erinnerte an die Unterstützung von Henny Ploeger bei der antifaschistischen Arbeit ihres Mannes. Ein Grabstein für sie wurde vergangenes Jahr mit dem Engagement der Gesamtschule Friedenstal aufgestellt. Böhse betonte daraufhin, dass die Verfolger und Mörder von Heiko Ploeger zu großen Teilen nach dem Krieg nicht zur Verantwortung gezogen wurden. Georg Barthel, der Eigentümer der Dürrkopp AG Bielefeld und Karl Kaufmann, verantwortlicher Gestapo Beamte wurden nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig inhaftiert jedoch schnell wieder freigelassen.
Für den Kreis Herford sprach der Landrat Jürgen Müller die Gedenkworte. Er betonte, dass es heute gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, dem Rechtsextremismus und Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. Die DGB-Regionsführerein Clea Stille betonte in ihrem Gedenkbeitrag, dass der Rechtsruck, der sich in den Wahlergebnissen in Ostdeutschland zeigt, kein ostdeutsches Problem sei und dass sie dankbar für Demonstrationen gegen die Remigrations-pläne zu Beginn des Jahres sei, an denen sich zeige, dass die Mehrheit der Gesellschaft sich gegen Rechtsextremismus ausspreche.
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Friedenstal beteiligten sich ebenfalls an der Gedenkveranstaltungen. Sie stellten ihre Ergebnisse aus der Projektarbeit mit dem Kuratorium Erinnern, Forschen, Gedenken vor. Sie hatten sich mit dem politischen Widerstand des Ehepaares Ploeger beschäftigt und berichteten davon, dass in der BRD die während des NS politisch Verfolgten kaum Hilfeleistung bekamen während Täter in ihren Berufen, besonders im Justizapparat weiter beschäftigt wurden.
Heiko Ploeger wurde am 15. September 1944 in Dortmund hingerichtet. Er sprach selbst in seinem letzten Brief von einem Justizmord. Er hatte mit seinen Arbeitskollegen alliierte Radiosender gehört und die Informationen zum Verlauf des Krieges mit seinen Arbeitskollegen geteilt. Wegen sogenannter Rundfunkverbrechen und Hochverrat wurde er daraufhin zum Tode verurteilt.
Etwa 60 Gäste waren am Montagnachmittag auf dem Friedhof und haben gemeinsam an die Hinrichtung Heiko Ploegers gedacht. Es waren mehr Gäste als in den letzten Jahren nach Corona.