Verschwommenes Bild einer Zelle

Ein Jahrhundertleben in 101 Minuten

Dokumentarfilm über Walter Kaufmann
Plakat zur Filmvorführung Walter Kaufmann – Welch ein Leben! am 14.1.2025 im Capitol Herford mit Porträt von Walter Kaufmann auf blauem Hintergrund.
Porträt von Walter Kaufmann in den 1970er Jahren mit Schirmmütze und Schnurrbart.
Walter Kaufmann 1963 bei seiner Ankunft in New York, lächelnd vor der Skyline.
Walter Kaufmann 2020 in seinem Wohnzimmer

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar, der an die Befreiung des Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau erinnert und damit das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft einleitete, zeigt das Kino Capitol (Elisabethstr. 1a, 32052 Herford) am 14. Januar um 19:30 Uhr den Film „Walter Kaufmann. Welch ein Leben“.
Der Film von Karin Kaper und Dirk Szuszies beleuchtet das Leben des jüdischen Schriftstellers Walter Kaufmann, dessen Eltern in Auschwitz ermordet wurden, und der selbst durch den Kindertransport nach England gerettet wurde. Romanautor, Seemann, Korrespondent und politischer Aktivist: im Leben des in Berlin geborenen und am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf einzigartige Weise historisch bedeutende Ereignisse wider. Er war ein Mann, der die Welt begreifen, beschreiben, verändern wollte.

Nach langen Jahren des Exils in Australien entschied er sich bewusst 1956 für ein Leben in der DDR. Dank seines australischen Passes, den er zeit seines Lebens behielt, bereiste er als wahrer Kosmopolit die ganze Welt. Der Film folgt seinen wesentlichen Lebenslinien: den katastrophalen Folgen des Nationalsozialismus, der Bürgerrechtsbewegung in den USA, dem Prozess gegen Angela Davis, der Revolution in Kuba, den Atombombenabwürfen in Japan, der unendlichen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konfliktes, dem Zusammenbruch der DDR. Alles Themen, die uns bis heute beschäftigen.
Im Film wird auf imponierende Weise deutlich, wie Walter Kaufmann bis zu seinem letzten Atemzug gegen den erschreckenden Rechtsruck sowie zunehmenden Rassismus und Antisemitismus unserer Tage kämpfte. Es ist tröstlich, dass als Vermächtnis dieses großen Zeitzeugen nicht nur seine Bücher, sondern auch der Dokumentarfilm bleiben werden, die alte und junge Zuschauer in ihren Bann ziehen.
Für die zusätzlichen Schulvorführungen am 15.1. haben sich bereits über 400 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Weitere schulische Interessierte können sich direkt per Email an kaperkarin@web.de melden.

Die Regisseurin Karin Kaper wird für eine Einführung und anschließenden Austausch anwesend sein. Diese Filmvorführungen werden organisiert und unterstützt in Kooperation der Fachstelle NRWeltoffen im Kreis Herford, der Evangelischen Erwachsenenbildung Kirchenkreisverband Herford/Lübbecke/Minden/Vlotho und der Gedenkstätte Zellentrakt Herford. Der Eintrittspreis bei der Abendvorführung beträgt neun Euro. Zusätzliche Informationen unter walterkaufmannfilm.de.