Führung durch die Ausstellung „Frauen im Widerstand“
01.10.2024
Die Bielefelder Künstlerin Raphaela Kula lädt herzlich dazu ein mit ihr eine Führung durch die Ausstellung
„Frauen im Widerstand: Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück: Geschichte und Nachgeschichte“
in der Gedenkstätte Zellentrakt zu machen und einen gemeinsamen Blick in die Ausstellung und Biografien der inhaftierten Frauen zu werfen. Die Führung findet am Sonntag, den 06. Oktober um 14:00 Uhr in der Gedenkstätte Zellentrakt statt.
Die von dem Historiker Dr. Henning Fischer kuratierte Ausstellung erzählt die Geschichte einiger deutscher politischer Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück. Das Lager bestand von 1939 bis 1945 und war das zentrale Frauen-Konzentrationslager des NS-Regimes. Von etwa 130.000 inhaftierten Frauen, Männern und Kindern kamen in dieser Zeit ca. 28.000 ums Leben. Die Ausstellung porträtiert Häftlinge, deren Biografien durch widerständige Aktionen gegen die nationalsozialistische Herrschaft geprägt waren. Diese Frauen entstammten der deutschen Arbeiter*innenbewegung und waren in den verschiedenen Strömungen der SPD und KPD aktiv. Andere waren Anarchistinnen oder Unorganisierte, die spontan Hilfe leisteten.
Nach 1945 waren diese Frauen weiter politisch tätig, einige von ihnen waren für die Entstehung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück im Jahr 1959 von großer Bedeutung. Dabei mussten sie sich stets gegen männliche Dominanz auch in ihren Organisationen behaupten. In DDR und BRD fanden sich ehemalige Häftlinge in „Lagergemeinschaften“ zusammen. Die Geschichten dieser Frauen wurden in der DDR einseitig erzählt, in der BRD marginalisiert, nach 1989 in den Hintergrund gerückt oder sogar politisch delegitimiert. Insgesamt steht das Handeln von Frauen in der Geschichte immer noch zu wenig im Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit.
ABGESAGT - Vortrag: Frauen im Widerstand
25.09.2024
VERANSTALTUNG ABGESAGT
Leider muss der für morgen, den 26. September geplante Vortrag: „Frauen im Widerstand. Leben nach dem Lager. Die Lebensgeschichten politischer Häftlinge des Frauen-KZ Ravensbrück im 20. Jahrhundert“ von Henning Fischer aus Krankheitsgründen abgesagt werden.
Das Kuratorium Erinnern, Forschen, Gedenken lädt ein zu dem Vortrag:
„Frauen im Widerstand.
Leben nach dem Lager. Die Lebensgeschichten politischer Häftlinge des Frauen-KZ Ravensbrück im 20. Jahrhundert“
Der Vortrag von Dr. Henning Fischer, dem Kurator der aktuellen Ausstellung „Frauen im Widerstand“ wird am Donnerstag, den 26. September um 19:00 Uhr in der Gedenkstätte Zellentrakt stattfinden.
In dem Vortrag geht es um Verbindungen in den Lebensgeschichten der porträtierten Häftlinge, die Konzeption der Ausstellung und ihre historischen und politischen Hintergründe. Abschließend setzt Fischer die Biografien der Widerstandskämpferinnen in den Kontext des akuten gesellschaftlichen Rechtsrucks und der aktuellen politischen Probleme. Am Ende der Veranstaltung ist Zeit und Raum für Fragen, Diskussionen und Gespräche!
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Ausstellungseröffnung "Frauen im Widerstand."
19.08.2024
Am Freitag, den 23.08. findet die Ausstellungseröffnung „Frauen im Widerstand. Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück: Geschichte und Nachgeschichte“ in der Gedenkstätte Zellentrakt statt.
Ab 19:00 Uhr lädt das Kuratorium Erinnern, Forschen, Gedenken zur Eröffnung ein. Das Grußwort hält Joachim Jennrich, Vorstandsvorsitzender des Kuratoriums Erinnern, Forschen, Gedenken und die Eröffnungsrede Rafaela Kula. Danach findet eine erste gemeinsame Begehung der Ausstellung statt und es ist Raum für Gespräche und Fragen.
Die Ausstellung „Frauen im Widerstand. Deutsche politische Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück: Geschichte und Nachgeschichte“ widmet sich den Biografien von deutschen politischen Häftlingen des Frauen-KZ Ravensbrück. Beginnend in der prägenden Zeit der Weimarer Republik, werden die Lebensgeschichten über den Widerstand und die Verfolgung nach 1933 bis in die Zeit in den Gefängnissen und Lagern des NS-Regimes nachgezeichnet.
Eingebunden in die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts stehen im Zentrum der Ausstellung Porträts von acht Frauen aus der ArbeiterInnenbewegung: Kommunistinnen, Sozialdemokratinnen, Sozialistinnen, solche ohne Parteibindung und Anarchistinnen. Ihre Lebenswege in DDR und BRD sind in ihren beeindruckenden wie widersprüchlichen Momenten beschrieben und in Verbindung und Kontrast dargestellt.
Die Ausstellung wird vom 23.08. bis zum 27.10.2024 gezeigt. Die Gedenkstätte Zellentrakt ist samstags und sonntags 14-16:00 Uhr geöffnet und nach Vereinbarung unter: 05221-189257/ info@zellentrakt.de. Der Eintritt ist frei!
Lesung gegen Rechts
19.08.2024
Am Samstag, den 24.08.2024 ist die Herforder AutorInnen Gruppe mit ihrem Programm „Lesung gegen rechts“ bei uns zu Gast im Zellentrakt.
Die Lesung findet ab 19:00 Uhr in der Gedenkstätte Zellentrakt, Rathausplatz 1, 32052 Herford statt. An dem Abend lesen Christine Zeides, Ralf Burnicki, Michael Helm, Artur Rosenstern und Norbert Sarhage eigene Werke aus Lyrik und Prosa.
„Erklärtes Ziel der Herforder AutorInnen-Gruppe war es von Anfang an, nicht nur Literatur um ihrer selbst willen zu schaffen, sondern der Idee zu folgen, dass Kunst (und das gilt auch für die Literatur) „das Bemühen sei, neben der wirklichen Welt eine Menschlichere zu schaffen“ (André Maurois).
In diesem Sinne hat die Gruppe zahlreiche Lesungen im ostwestfälischen Raum gegen Rassismus und stattdessen für Vielfalt, Menschenrechte und ein gemeinsames schönes Leben durchgeführt. Angesichts gestiegener Akzeptanz für rechte Ideologien in Teilen der Bevölkerung sowie mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg bezieht die Herforder AutorInnen-Gruppe mit der „Lesung gegen Rechts“ mit ihrer Literatur erneut Stellung.
Die Zuhörerschaft erwartet mithin ein kreatives und vielseitiges Literaturereignis, das die Frage nach Menschlichkeit mit literarischen Mitteln zu beantworten sucht und zum Nachdenken anregt. Der Eintritt ist frei!“
Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma
23.07.2024
Das Kuratorium Erinnern, Forschen, Gedenken lädt am europäischen Holocaust Gedenktag für Sinti*zze und Rom*nja ein zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung:
Am Freitag, den 02. August um 17:00 Uhr treffen wir uns an der Gedenktafel am Rathausplatz Herford und wir lesen aus dem Kinderbuch: „Ede und Unku“ von Alex Wedding.
Es lesen: Raphaela Kula, Michael Girke, Gisela Küster
Musik: Alexander Quaet Faslem (Bass)
Die Geschichte von „Ede und Unku“ erschien 1931. Es war das erste Buch von Alex Wedding, die eigentlich Margarete Weißkopf hieß. Ihr Pseudonym wählte sie nach den proletarischen Wohngegenden Berlins Alexanderplatz und Stadtbezirk Wedding.
Im NS galt das Buch als verboten, in der DDR wurde es nach der NS-Zeit wiederaufgelegt und wurde Pflichtlektüre in den Schulen. „Ist es wirklich schon Jahrzehnte her, daß ich Unku, das Zigeunermädchen, getroffen habe?“ gab Alex Wedding in der ersten Wiederauflage ihren Lesern Auskunft.
„Was aus Ede geworden ist? … Endlich, vor wenigen Monaten, tauchte Ede bei mir auf, auch er war auf der Suche nach mir gewesen. Ein prachtvoller Mensch stand da plötzlich bei mir im Zimmer. …Und Unku….Fragt lieber nicht! … Ich fürchte, meine Zigeunerfreunde sind nicht mehr am Leben….Die Spur führte nach Auschwitz, in das ‚Zigeunerlager‘ Birkenau.“
(aus: Nachbemerkung, A. Wedding, Ede und Unku, Neues Leben Berlin 2005, S. 124 ff.)
Fotos von der Veranstaltung vom 02.08.2024
Fotos: Ute Pahmeyer
Aktionswochen gegen Rechtsextremismus
16.05.2024
Die Fachstelle NRWeltoffen Herford hat das diesjährige Programm der kreisweiten Aktionswochen gegen Rechtsextremismus herausgegeben und geplant.
Auch dieses Jahr sind viele spannende und wichtige Veranstaltungen kreisweit dabei! Das gesamte Programmheft findet ihr hier und weitere Infos auf der Website von NRWeltoffen. Vom 21. Mai bis zum 03. Juli finden verschiedene Veranstaltungen und Gelegenheiten zur Wissensvertiefung, kreisweiten Vernetzung, Austausch und Solidarität statt, um gegen sich gegen den wachsenden Rassismus und Rechtsextremismus stark zu machen.
Auch die Ausstellung der Gedenkstätte Zellentrakt „Anne Frank war nicht allein“ wird noch bis zum 08. Juli in diesem Rahmen zu sehen sein. Das Kommunalarchiv Herford ist mit einem Workshop zu Forschung und Recherchearbeit am 18. Juni vertreten: „Unsere Geschichte Verstehen und Aufarbeiten?! Das Kommunalarchiv Herford als Raum für Eure/Ihre Forschung“.
Bis auf wenige Ausnahmen ist das Programm kostenlos und bedarf lediglich vorheriger Anmeldung. Wir freuen uns auf viele wichtige und interessante Veranstaltungen!
KulturFest im Stadttheater Herford
16.05.2024
Liebe Freund*innen der Gedenkstätte,
wir haben am Samstag, den 25.05 und Sonntag, den 26.05.2024 aufgrund unserer Teilnahme am KulturFest im Stadttheater geschlossen.
Am 26. Mai findet das KulturFest im Stadttheater Herford statt. Von 11:00 -20:00 Uhr finden verschiedene Angebote, Veranstaltungen und Ausstellungen statt. Die lokale Kunst- und Kulturszene stellt sich vor und es kann ein Einblick in die verschiedenen kulturellen Angebote der Region gewonnen werden. Auch zivilgesellschaftliche Akteure nehmen teil und stellen sich vor. Das Kuratorium Erinnern, Forschen, Gedenken nimmt teil und betreut einen Stand mit Ausstellungsimpressionen unserer Arbeit in der Gedenkstätte Zellentrakt.
Kommt gerne vorbei, der Eintritt ist frei und wir freuen uns auf ein vielfältiges Programm!
Sonderausstellung "Verbrannte Orte"
29.04.2024
Bücherverbrennung in Pirna in der Breiten Straße
© Stadtarchiv Pirna
Wir laden herzlich ein zur Sonderausstellung
Verbrannte Orte
Vom 6. Mai bis 29. Mai im Elsbachhaus Herford. Goebenstraße 3-7, 32052 Herford
Die Ausstellung basiert auf dem Projekt „Verbrannte Orte“ des Fotografen Jan Schenck, das es sich zum Ziel gesetzt hat, in einen Online-Atlas Informationen zu den Orten der Bücherverbrennungen aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen und so einen Beitrag zur Erinnerungskultur zu leisten. Hierfür werden Materialien zu den lokalen Ereignissen gesammelt. Die genaue Recherche der Ortsangaben, sowie die Übertragung der historischen in die heutigen Adressen ergänzen die Ortsinformationen. Auf Grundlage vorhandener akademisch wissenschaftlicher Forschungen werden Informationsquellen zu den Bücherverbrennungen überprüft. Darüber hinaus werden Informationen zu bisher unbekannten Orten der Verbrennungen gesammelt und in den Onlineatlas aufgenommen. Durch eine kontinuierliche Aktualisierung und Ergänzung der Daten soll so eine wachsende, möglichst umfassende Plattform entstehen.
Wie sehen die Orte, über 90 Jahre nach den Bücherverbrennungen, heute aus? An den meisten Orten fehlt eine physische Erinnerung z. B. in Form einer Gedenktafel o. ä. Häufig lesen lokale Erinnerungsinitiativen jährlich am 10. Mai aus den verbrannten Büchern verfolgter Autor:innen, über den einen Tag hinaus sind viele Orte allerdings nicht als Ort einer NS-Bücherverbrennung markiert. Den heutigen Ort als Startpunkt für eine Auseinandersetzung zu nutzen, ermöglicht einen Einstieg in die Geschichte von der Gegenwart aus.
Die "Tatorte" sind in der Wanderausstellung als Fotografien zu sehen – meist nicht mit dem historischen Motiv, sondern so, wie die Plätze heute aussehen. Dazu gibt es zahlreiche Hintergrundinformationen zum Aufstieg der Nationalsozialisten, Autorenbiografien und Beispielen aus der Exilliteratur. Schenck selbst ist großer Bücherfan, wie er sagt. "Ich habe als Kind schon Erich Kästner und einige Autoren gelesen, die damals von den Verbrennungen betroffen waren", erzählt er. „Ich will, dass wir diese Orte betrachten, mit dem Wissen, was da passiert ist.“
In Herford gab es keine öffentlichen Bücherverbrennung, lediglich die Aussonderung von unliebsamen Büchern aus der Stadtbücherei und den Schulbibliotheken. Im Angesicht der geretteten Bibliothek der Familie Elsbach wollen wir uns an die Vernichtung von Kultur und Menschen erinnern.
Am Gedenktag der Verbrennungen findet eine Lesung mit Musik statt.
Freitag, 10. Mai 2024, 19 Uhr
Dirk Strehl liest Auszüge aus Etty Hillesums gesammelten Tagebüchern, die sie zu Lebzeiten als eine Chronik der politischen und gesellschaftlichen Geschehnisse anlegte.
Es spielen Max Schultis am Cello und Théo Bonhert am Kontrabass.
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Digitale Stadtführung zum Thema Jüdische Geschichte und Kultur
26.04.2024
Nach Fertigstellung der Bauarbeiten in der Innenstadt, konnten wir zusammen mit Klingenthal Herford, die letzte QR Code Plakette für die digitale Stadtführung zum Thema Jüdische Geschichte und Kultur im Raum Herford anbringen. Mit der Stadtführung kann sich jeder an 22 Orten in Herford und Umgebung die Geschichte der Orte anhören. Die Geschichte des ehemaligen Kaufhaus Herzfeld ist jetzt endlich Teil der Stadtführung. Der QR-Code befindet sich am Eingang Klingenthals zum Gehrenberg.
Familie Herzfeld sah sich 1938 durch die zunehmende Verfolgung durch Nationalsozialisten durch Geschäfts-Boykotte und den Antisemitismus der Bevölkerung Herfords gezwungen ihr Kaufhaus Herzfeld unter Wert zu verkaufen. Ihnen gelang die Flucht nach Buenos Aires mit einem Bruchteil des erzielten Verkaufspreises. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es keine Rückerstattung des Vermögens oder des Betriebes durch die BRD, da es sich um einen „regulären Verkauf“ gehandelt hatte. Die Familien Klingenthal und Herzfeld fanden aber privat einen Weg der Wiedergutmachung.
Die digitale Stadtführung ermöglicht das dauerhafte Erinnern an die Verfolgungsgeschichte jüdischer Menschen im Kreis Herford. Das Projekt wurde 2021 vom Kuratorium Erinnern, Forschen, Gedenken und dem Kreis Heimatverein Herford e.V. gestartet. Unter: https://geoportal.kreis-herford.de/qr/juedischesleben/ können die QR-Codes auch im Netz abgerufen und abgespielt werden.
Ausstellung verlängert
22.02.2024
Unsere Ausstellung „Anne Frank war nicht allein! Jüdische Kindheit und Jugend im Kreis Herford 1933-1945“ in der Gedenkstätte Zellentrakt wird durch die hohen Besuchszahlen bis zu dem Beginn der Sommerferien, also bis zum 08. Juli verlängert.
Die Ausstellung thematisiert jüdische Kindheit im Kreis Herford zur Zeit des Nationalsozialismus. Gezeigt werden Verfolgungsgeschichten anhand mehrerer Herforder Biografien und breit gefächerte Informationen und Aufklärung über antisemitische Bildungspolitik in der NS-Zeit.
Die Ausstellung wird gezeigt vom Kuratorium Erinnern, Forschen, Gedenken in der Gedenkstätte Zellentrakt im Rathaus Herford.
Die Öffnungszeiten sind immer Samstag und Sonntag 14:00 bis 16:00 Uhr, Führungen für Gruppen können auch unter der Woche nach Absprache stattfinden. Informationen hier auf der Website oder Tel: 05221/189257
Wir schließen über die Feiertage
21.12.2023
Liebe Freund*innen der Gedenkstätte,
wir schließen über die Feiertage.
Die Gedenkstätte Zellentrakt ist ab 8. Januar 2024 wieder für Sie samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.
Wir wünschen Ihnen und euch friedvolle Feiertage.
Fotoimpressionen von der Lesung "Kinderverschickung"
07.12.2023
Zu einer Lesung in der Gesamtschule Friedenstal hatte das Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e. V. eingeladen. Die Geschichtskurse der Jahrgangsstufe 12 hörten gespannt, was Angela Prenger und ihr Mann Friedhelm Wolski-Prenger aus Ihrem Buch „Bernhard Grünberg - Allein in die Freiheit“ lasen und stellten viele Fragen. Die Autoren hatten Grünberg mehrere Male getroffen und lange Gespräche mit ihm geführt.
Der 15 jährige Grünberg war ohne Kenntnis über seine langandauernde Ausreise in den Zug gesetzt worden zusammen mit vielen anderen jüdischen Kindern und Jugendlichen aus Deutschland. Sie entgingen so der Vernichtung durch das NS-Regime, aber sie verloren ihre Familien, die in der NS-Vernichtungsmaschinerie ermordet wurden. Grünberg, aufgewachsen in Lingen, besuchte ein altsprachliches Gymnasium, kam ohne Englischkenntnisse in seinem Exil an, erlernte landwirtschaftliche und handwerkliche Fähigkeiten, mit denen er ein bescheidenes Leben führen konnte. Als er später einen Entschädigungsanspruch in seiner Heimatstadt Lingen stellte, wo seine Eltern ein größeres Anwesen besessen hatten, schrieb man ihm, dass das Finanzamt mit allen Unterlagen abgebrannt sei und daher eine Entschädigung nicht möglich sei. Bei seinem Besuch in Lingen im hohen Alter von 65 Jahren fand er das Finanzamt unbeschadet vor.
Ruben Heinemann, Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde berichtete von seiner Tante, die im Alter von 4 Jahren nach England verschickt wurde. Erst im Jugendalter wurde sie von den überlebenden Eltern mit Hilfe des Roten Kreuzes ausfindig gemacht. Sie ging nicht mehr nach Deutschland zurück und erlernte auch die deutsche Sprache nicht.
In der Ausstellung „Anne Frank war nicht allein….“ in der Gedenkstätte Zellentrakt werden Hinweise auf verschickte Kinder und Jugendliche aus Herford gemacht, die biografisch und in einer Installation angesehen werden können.
Am Abend fand eine entsprechende Lesung in der Gedenkstätte Zellentrakt für die Öffentlichkeit statt.
Fotos: Gisela Küster
Gedenkveranstaltung Reichspogromnacht vom 09.11.2023
15.11.2023
Wir möchten uns bei allen Menschen bedanken, die an der Gedenkveranstaltung am 09.11. teilgenommen haben.
Gestartet sind wir mit über 100 Leuten von alt bis jung.
Der Bürgermeister Tim Kähler und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold Matitjahu Kellig haben treffende Worte in ihrer Rede gefunden. Gemeinsam haben wir einen bewegenden Gang durch die Stadt gemacht und an Stolpersteinen, dem jüdischen Friedhof und der Herforder Synagoge an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus gedacht und erinnert.
Die abschließende Lesung von Frank Meier-Barthel mit einem Text von Jenny Aloni im Haus FRIEDA war ein denkwürdiger Abschluss. Gemeinsam konnten wir in Herford ein Zeichen für die Erinnerungskultur und gegen den Antisemitismus setzen.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und unseren Kooperationspartnern!
Fotos: Ute Pahmeyer
Fotoimpressionen der Ausstellungseröffnung „Anne Frank war nicht allein“
14.08.2023
Am 23.08.2023 haben wir die Ausstellung „Anne Frank war nicht allein Jüdische Kindheit und Jugend im Raum Herford 1933 – 1945“ in überarbeiteter und aktualisierter Fassung eröffnet. Sie wird bis zum 31.03.2024 zu sehen sein.
Der Bürgermeister Tim Kähler machte zur Einführung deutlich, wie wichtig das Gedenken und Erinnern in Zeiten von rechter Mobilisierung ist. Jennifer Kröger, die Leiterin der Gedenkstätte, erklärte anhand von einer Quelle von 1935 aus einer Schule in Hiddenhausen, wie tief und weit verbreitet der Antisemitismus in der Lehre der Schulen schon 1935 verankert war. So gelang eine bewegende Einführung, die interessante Gespräche bei der anschließenden Begehung zur Folge hatte.
Fotos: Ute Pahmeyer
Einladung zur Ausstellungseröffnung "Anne Frank war nicht allein"
02.08.2023
Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich ein zur Ausstellungseröffnung am Samstag, 12. August 2023 um 18 Uhr
in der Gedenkstätte Zellentrakt, Rathausplatz 1, Herford
Anne Frank war nicht allein
Jüdische Kindheit und Jugend im Raum Herford 1933 – 1945
Grußworte:
Bürgermeister der Stadt Herford
Matitjahu Kellig (Vors. Jüdische Gemeinde Herford-Detmold)
Einführung:
Jennifer Kröger (Leiterin Gedenkstätte/Kommunalarchiv Herford)
Ausstellung vom 12. August 2023 bis 31. März 2024
Die 2005 zuerst im Zellentrakt gezeigte Ausstellung „Anne Frank war nicht allein“ wird erneut in überarbeiteter und ergänzter Form gezeigt. In ihr werden Schicksale jüdischer Kinder und Jugendlicher aus dem Kreis und der Stadt Herford nachgezeichnet. Neben der Geschichte der Anne Frank soll nicht vergessen werden, dass viele Kinder und Jugendliche jüdischen Glaubens Ähnliches, aber auch Unvergleichliches, erlitten haben.
Begleitet wird die Ausstellung durch Zeitzeugen-Videos, der Dokumentation des Schicksals einer jüdischen Schülerin am Friedrichs-Gymnasium Herford (erarbeitet von SchülerInnen dieser Schule), Dokumenten zur Situation jüdischer Kinder an den Herforder Schulen und antijüdische und militaristische Kinder- und Jugendbücher aus der NS-Zeit.
Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 14 – 16 Uhr und nach Vereinbarung für Gruppen geöffnet.
Zur Ausstellung erscheinen pädagogische Materialien für Schulklassen und Gruppen (die Sie kostenlos über www.zellentrakt.de abrufen können) und ein Katalog, der in der Gedenkstätte Zellentrakt für 4 € erhältlich ist.
Zwischen Erfolg und Verfolgung
26.05.2023
Zwischen Erfolg und Verfolgung
Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach
Münsterkirchplatz Herford am 13. Juni 2023 um 18:00 Uhr
Besichtigung der Ausstellung und des Zellentrakts mit Kurzvortrag von Gerd Sievers
Die Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung - Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ würdigt mit Hilfe großformatiger skulpturaler Präsentationen den großen Anteil jüdischer Athletinnen und Athleten an der Entwicklung des modernen Sports in Deutschland.
Am 13.06.2023 findet um 18 Uhr in Kooperation mit dem Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V. und der Gedenkstätte Zellentrakt eine Besichtigung der Ausstellung und des Zellentrakts mit Kurzvortrag zur Gleichschaltung des Sports 1933 in Herford durch Gerd Sievers statt.
Für gekühlte Getränke ist gesorgt. Voranmeldungen sind unter a.ruhnau@ksb-herford.de oder julian.schuetz@herford.de möglich, aber nicht zwingend erforderlich.
Fotoimpressionen vom Gedenken an den 90. Jahrestag der Bücherverbrennung
17.05.2023
Luca Masur, Tadeja Viertel und Greta Diekwisch aus der EF beteiligten sich am 10.5. an der Gedenkveranstaltung im Elsbachhaus.
Die Gedenkveranstaltung erinnerte an den 10.5. 1933. Vor 90 Jahren verbrannten die Nationalsozialisten in vielen deutschen Universitätsstädten Werke jüdischer Autorinnen und Autoren und politischer Gegnerinnen und Gegner.
Dass dieses Ereignisses auch heute angesichts von Intoleranz und Hetze aktuell ist und erinnert werden sollte, stellte Bürgermeister Kähler in seiner Begrüßungsrede heraus. Organisiert hatte die Gedenkveranstaltung Gisela Küster, die Vorsitzende des Kuratoriums Erinnern, Forschen, Gedenken.
Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die jüdische Dichterin Mascha Kaléko, deren Werke verboten wurden und die 1938 gezwungen war, Deutschland zu verlassen.
Luca Masur, Tadeja Viertel, Greta Diekwisch aus der EF und Frau Jandausch und Frau Bohnert lasen Gedichte von Mascha Kaléko, Gisela Küster und Ann-Christin Kleinert von NRWeltoffen stellten ihre Biographie vor. Zu den Gedichten waren Zeichnungen der Illustratorin Barbara Yellin und Fotos aus dem Leben von Mascha Kaléko zu sehen.
Der Cellist Willem Schulz begleitete die Lesung mit Improvisationen. "Wohin ich immer reise, ich fahr' nach Nirgendland" hat Mascha Kaléko in ihrem Gedicht "Kein Kinderlied" ihre Exilserfahrung beschrieben. Die Gedenkveranstaltung brachte den Zuhörerinnen und Zuhörern das Werk der Lyrikerin und ihren Lebensweg auf beeindruckende Art nahe.
Quelle: Gedenken an die Bücherverbrennung 1933 - Ravensberger Gymnasium Herford (rg-herford.de)
Fotos: Ute Pahmeyer
Einladung zu einer öffentlichen Führung durch die Gedenkstätte Zellentrakt
10.05.2023
Am Samstag 13.05.2023 um 14 Uhr findet in der Gedenkstätte Zellentrakt eine öffentliche Führung statt.
Eintritt und Führung sind frei um eine Spende wird gebeten.
Michael Girke wird in 60 Minuten durch die Gedenkstätte führen. Dabei werden Räume der Dauerausstellung sowie die Sonderausstellung „Die Kommissare“ vorgestellt.
Einladung zum Gedenken an den 90. Jahrestag der Bücherverbrennung
28.04.2023
Das Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V. lädt zusammen mit NRWELTOFFEN ein
zum Gedenken an den 90. Jahrestag der Bücherverbrennung
am 10. Mai 2023 19.00 Uhr im Elsbachhaus
mit einer musikalischen Lesung: Gedichte von Mascha Kal’eko
Cellomusik von Willem Schulz
Programm:
Begrüßung:
Gisela Küster, Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V.
Grußwort:
Bürgermeister Tim Kähler
Lesende:
Greta Diekwisch, Tadea Viertel, Luca Rene Masur, Susanne Bohnert, Christine Jandausch, Ravensberger Gymnasium, Herford
Ann-Christin Kleinert, NRWeltoffen Herford
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.
Einladung (PDF)
Ausstellung: „Die Kommissare“
28.03.2023
Ausstellung: „Die Kommissare“
Seit dem 17.03. ist die Wanderausstellung „Die Kommissare“ – Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr im Zellentrakt zu sehen.
Die Ausstellung verweilt bis zum 22.06.2023 in Herford. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen sich zu den üblichen Öffnungszeiten die Wanderausstellung anzusehen.
Für Gruppen und Schulklassen werden nach Absprache auch gerne individuelle Termine für Führungen vergeben.
Plakat (PDF)
Eröffnung der Ausstellung „Die Kommissare“
28.03.2023
Am 17.03.2023 um 19 Uhr wurde die Ausstellung „Die Kommissare“ im Zellentrakt eröffnet.
Nach einer Begrüßung durch die Stadtarchivarin Frau Kröger folgte Herr Bischoff mit einem Grußwort aus dem Rathaus. Von besonderem Interesse war die von Herrn Jennrich vorbereitete Rede zur Einführung in die Ausstellung. Herr Jennrich ist in seiner gut recherchierten Rede vor allem auf die Situation in Herford und exemplarische Lebensläufe von Beamten aus Herford eingegangen.
Die Rede stellen wir Ihnen unter dem Menüpunkt „Materialien“ zur Verfügung.
Fotos: Ute Pahmeyer
Fotos: Lars Oliver Gehring
Einladung zur Ausstellungseröffnung „Die Kommissare“
17.03.2023
Liebe Mitglieder des Kuratoriums, liebe Freund*innen der Gedenkstätte Zellentrakt,
Hiermit laden wir Sie herzlich zur Eröffnung der neuen Ausstellung ein!
Am 17.03.2023 um 19 Uhr eröffnen wir unsere neue Ausstellung: Die Kommissare. Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920-1950. Diese Ausstellung wird vom 17.03. bis zum 22.06.2023 in der Gedenkstätte Zellentrakt zu sehen sein. Da wir die Wanderausstellung um Beiträge zur Situation in Herford ergänzen durften, beleuchten wir mit dieser Ausstellung auch wieder einen Aspekt aus der Aufarbeitung des NS-Unrechts hier vor Ort.
Bevor wir gemeinsam die Ausstellung besichtigen können, ist zur Eröffnung ein kurzes Programm vorbereitet:
19 Uhr Beginn
Begrüßung durch Jennifer Kröger
Grußwort von Herrn Bischoff, 2. stellvertr. Bürgermeister
Einführung in die Ausstellung von Herrn Jennrich, Vorstandsmitglied Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V.
Wir freuen uns sehr Sie zur Eröffnung am 17.03.2023 um 19 Uhr in der Gedenkstätte begrüßen zu dürfen!
Sondervorführung „Nebel im August“
30.01.2023
Sondervorführung „Nebel im August“
am 06.02.2023 im Capitol-Kino Herford
Als weitere Veranstaltung wird am 06.02.2023 um 19 Uhr im Capitol-Kino in Herford der Film „Nebel im August“ gezeigt. Hierbei handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen Buches von Robert Domes. Die Vorführung erfolgt in Kooperation mit der Konrad Adenauer Stiftung. Der Eintritt ist frei! Um eine Spende wird gebeten.
Plakat (PDF)
Fotoimpressionen der Lesungen mit Herrn Domes
30.01.2023
FILMWORKSHOP mit Nils Oskamp
23.01.2023
FILMWORKSHOP mit Nils Oskamp
Am 11.02.2023 von 11 bis 16 Uhr
Wie wird aus einer Geschichte „die Geschichte“? Wie erzählt man mit Text, Bild und Film? In diesem Filmworkshop in der Gedenkstätte Zellentrakt in Herford arbeiten wir zusammen mit dem Autor der aktuellen Sonderausstellung „Drei Steine“, Nils Oskamp. Der Workshop wird von der VHS Löhne organisiert. Dort kann man sich anmelden!
Lesung mit Robert Dohmes am 26.01.2023 um 19 Uhr in der Syngaoge Herford
23.01.2023
Lesung mit Robert Dohmes am 26.01.2023 um 19 Uhr in der Syngaoge Herford
Wir laden alle Interessierten herzlich ein zu einer Lesung von Robert Dohmes. Am 26.01.2023 um 19 Uhr wird Herr Robert Dohmes aus seinem Roman „Waggon vierter Klasse“ lesen. Diese Lesung wird in Kooperation mit der Konrad Adenauer Stiftung organisiert. Die Lesung findet in der Synagoge in Herford statt. Im Anschluss an die Lesung findet ein moderiertes Gespräch mit Herrn Dohmes statt.
Abgeschlossene Ausstellungen und Projekte
Informationen und Materialien zu abgeschlossenen Ausstellungen und Projekten finden SIe jeweils unter Archiv, Materialien und Presseberichte.
Aktuelle Veranstaltungen und Aktivitäten des Kuratoriums
Aktuelle Veranstaltungen und Aktivitäten des Kuratoriums finden Sie unter Kuratorium -> Aktuelles.